Hund, Karl Gotthelf

Reichsfreiherr von H. und Altengrotkau (* 1722; 08.11.1776 Meiningen), kursächsischer Großgrundbesitzer, der einem schlesischen Geschlecht entstammte. Der Tod der von ihm verehrten Tochter seines Vormunds ging ihm derart zu Herzen, dass er den Beschluss fasste, nie zu heiraten. In Paris soll er zum Katholizismus übergetreten sein. 1741 wurde er angeblich in den Freimaurerbund aufgenommen und leitete 1743 in Paris eine Loge. Sein ganzes Leben widmete er der FM und opferte alles Zeit, Geld und Grundbesitz der von ihm begründeten Strikten Observanz. H. gab zudem vor, 1742 in Paris die Weihen des angeblich in Schottland noch existierenden Templerordens empfangen zu haben und zum „Heermeister der VII. Ordensprovinz“ (Deutschland) ernannt worden zu sein. H. galt vielen Zeitgenossen als Blender. Viel eher handelte es sich bei ihm jedoch um eine pathologisch leichtgläubige Persönlichkeit mit großem Geltungsbedürfnis.

Lit.: Lennhoff, Eugen/Posner, Oskar/Binder, Dieter A.: Internationales Freimaurerlexikon. Überarb. u. erw. Neuaufl. München: F.A. Herbig, 2000.
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