Hun

(Chin., „Hauchseele“), eine der beiden Arten von Seelen, die ein Mensch nach chinesischer Auffassung besitzt; die andere ist die sog. Körperseele (Pʼo). Leben und Gesundheit eines Menschen hängen vom harmonischen Zusammenspiel dieser beiden Kräfte ab. Wenn sich H. und P’o voneinander trennen, tritt der Tod tritt ein. In diesem Augenblick verlassen die H.-Seelen den menschlichen Körper und kehren zum Himmel zurück. Sie können den Körper aber auch verlassen, ohne dass der Mensch stirbt, wie z.B. bei einer Ohnmacht. Diese Auffassung kommt auch in dem alten Brauch des „Zurückrufens der H.-Seelen“ (chao-hun) zum Ausdruck, wobei man vor allem die Seelen von Ohnmächtigen, Erhängten und Ertrunkenen zurückwinkt, damit sie den Körper wieder beleben.

Lit.: Lexikon der östlichen Weisheitslehren. Bern: Scherz, 1986.
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