Hu-li

Dämonische Fuchsgestalt der altchinesischen Sagenwelt, vergleichbar dem japanischen Koki-Teno. Im nördlichen China werden Füchse als Tierdämonen mit großer Verführungskraft erlebt. Sie können sich angeblich auch verwandeln, nach 50 Jahren in eine Frau, nach 100 Jahren in verführerisches junges Mädchen, nach 1000 Jahren in einen „himmlischen Fuchs“ mit neun Schwänzen. Nimmt dieser dann menschliche Gestalt an, sei er in seiner erotischen Attraktivität unwiderstehlich.
Fuchsdämoninnen werden auch mit Geschlechtskrankheiten in Verbindung gebracht. Die Opfer werden dann zusehends schwächer, weil ihnen die dämonischen Partnerinnen „die Essenz aussaugen“, bis taoistische Magier den Sachverhalt aufklären und die nächtlichen Besucherinnen als Fuchsgeister entlarven. Mit der den Opfern gestohlenen „Lebensessenz“ verlängern die Dämonenwesen ihr eigenes Leben, um schließlich neunschwänzig so gut wie unüberwindlich zu werden.
Hu-li Frauen erkenne man, so wird behauptet, in erster Linie daran, dass sie ständig dieselben Kleider tragen, die dabei jedoch immer wie neu aussehen.

Lit.: Biedermann, Hans: Dämonen Geister und dunkle Götter: Lexikon der furchterregenden mythischen Gestalten. Graz: Stocker Verlag, 1989.
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