(* 24.03.1874 als Erik Weisz in Budapest, Österreich-Ungarn; † 31.10.1926 Detroit, Michigan), US-amerikanischer Entfesselungs- und Zauberkünstler ungarischer Herkunft.
H. zog als Vierjähriger mit seiner Familie nach Appleton (Wisconsin) und später nach New York, wo sich die Familie endgültig niederließ. In den USA änderte die Familie die Schreibung ihres Namens in „Weiss“, Erik nannte sich fortan „Ehrich“. Mit 17 trat er als Zauberkünstler auf und gab sich erstmals den Künstlernamen Harry Houdini ‒ „Harry“ in Anlehnung an den berühmten Zauberkünstler Harry Kellar, den Nachnamen „Houdini“ als Hommage an sein Vorbild, den französischen Magier Jean Eugène Robert-Houdin. Auf dem Sterbebett sagte sein Vater zu ihm, er solle „immer für die Mutter da sein“. Dieser Schwur trieb ihn von da ab an. 1893 heiratete H. die deutschstämmige Varietétänzerin Wilhelmine Beatrice „Bess“ Rahner, die viele Jahre als seine Bühnenassistentin fungierte und insbesondere für den rasanten Platztausch mit dem in einer Kiste gefesselt eingeschlossenen Mann („Substitution Metamorphosis“) bekannt wurde, der zum Standard-Repertoire der Großillusionisten gehört. Es blieb dabei ungeklärt, wie es ihm gelang, z.B. mehrere Paar Handschellen abzustreifen. Die Entfesselung selbst wurde nie beobachtet, sondern fand unter Wasser, in verschlossenen Kisten bzw. in Räumen statt.
Mit der Parapsychologie kam H. mehrfach in Berührung. 1924 war er Mitglied eines Komitees, das die Zeitschrift The Scientific American einberufen hatte und dem außer H. u.a. Carrington und McDougall angehörten. Trotz der etwa 80 Sitzungen konnten die Beobachter, nicht zuletzt beeinflusst durch H., der schon mehrere Medien entlarvt hatte, die aufgetretenen Phänomene nicht als paranormal erklären. Die Kandidatin war „Margery“ (Mina Stinson Crandon).
Nach den Zirkusjahren in den USA trat H. 1900 in London auf, wo deutsche Varietés auf seine Entfesselungsdarbietung aufmerksam wurden. Ein Engagement in Dresden wurde zu einem solch sensationellen Erfolg, dass sein nächstes Engagement in Berlin allein aufgrund der Pressemeldungen ausverkauft war. H. wurde so relativ schnell zu einem der bekanntesten Showstars Europas und feierte auch in Russland große Erfolge. Sein wichtigster Markt blieb jedoch Deutschland, das ihn in mehreren Publikationen begeistert feierte.
Mit geschickten Werbemaßnahmen gelang es H. ab 1906, auch in Nordamerika ein Publikum zu begeistern. Dort machte er den Kampf gegen den Spiritismus zu seiner Lebensaufgabe und beriet den an der Untersuchung und Aufklärung von Geisterphänomenen interessierten US-Kongress. Zudem unternahm er 1910 mit einem Voisin-Doppeldecker den ersten gesteuerten Motorflug auf dem australischen Kontinent und wurde dafür von der Australian Aeronautic League mit einem Preis ausgezeichnet.
H. war Freimaurer und wurde als Lehrling in New York City am 17. Juli 1923 in die St. Cecilie Lodge No. 586 aufgenommen, am 31. Juli 1923 zum Gesellen befördert und am 21. August 1923 zum Meister erhoben. Am 30. Oktober 1923 wurde er dort lebenslanges Mitglied. Später wurde er Mitglied des gemeinnützigen Mekka Temple der Shriners in New York City.
Am 22. Oktober 1926 versetzte ihm in Montreal ein Student in der Garderobe mehrere kräftige Hiebe in den Bauch, wodurch seine vorhandenen Bauchschmerzen noch verstärkt wurden. Der Arzt diagnostizierte eine akute Appendizitis, dennoch sagte H. seine nächste und letzte Vorstellung am Garrick Theater in Detroit am 24. Oktober 1926 nicht ab. Danach wurde er in das Grace Hospital gebracht, wo er nach zwei Operationen am 31. Oktober 1926 an einem Blinddarmriss und einer daraus resultierenden Bauchfellentzündung starb.
H. wurde in einem Bronze-Sarg auf dem jüdischen Friedhof Machpelah Cemetery im New Yorker Stadtteil Queens beigesetzt.
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