Oder Horussöhne, ägyptische Schutzgottheiten des Leichnams, denen die in vier Kanopen aufbewahrten Eingeweide eines Toten zur Bewachung anvertraut sind, um ihn vor Hunger und Durst und damit die davon besonders betroffenen Teile, die Eingeweide, zu schützen. Jeder der vier als Kinder des Horus und der Isis geltenden Kanopengottheiten, Imser, Hapi, Duamutef und Kebechsenef, ist eine der Himmelsrichtungen zugewiesen, und auf den Särgen des Mittleren Reiches wurden an den vier Ecken ihre Bilder bzw. ihre Namen angebracht. Am Himmel bilden die H. die Sterne hinter dem „Oberschenkel des Nordhimmels“ (Großer Bär), die dieses Sternbild des Seth im Dienst des Osiris bewachen. Dargestellt werden die H. als Mensch, Affe, Seth-Hund (Schakal) und Falke.
Seit dem Neuen Reich bürgerten sich folgende Zuordnungen ein:
Imset Mensch Leber Süden
Hapi Affe Lunge Norden
Duamutef Schakal Magen Osten
Kebechsenef Falke Unterleib Westen
In der Vignette zum Totenbuchkapitel 125 sind die H. in menschlicher Gestalt auf einer Lotosblume stehend dargestellt; ihr Wurzeln in der kosmogonischen Urpflanze gilt als symbolischer Hinweis dafür, dass der Verstorbene durch sie aus dem Lotus neu geboren wird.
Lit.: Lurker, Manfred: Lexikon der Götter und Symbole der Alten Ägypter. Frankfurt/M.: Fischer, 2005.