Horizont

Schriftbild für das ägyptische Wort Achet als Berg mit zwei Gipfeln, zwischen denen die Sonne hervorkommt. Diesem östlichen H. tritt früh der westliche H. als Stätte des Sonnenuntergangs gegenüber.
Eine große Rolle spielt der Begriff H. in der Sprache des Sonnenkultes. Er bezeichnet die Heimstatt des Sonnengottes, der im Namen Harachte (= Horus vom Lichtland) unmittelbar als „Horizontischer“ angesprochen wird. Auch seine irdischen Sitze, seine Tempel und Städte, können dementsprechend als H. des Gottes bezeichnet werden. Die von Echnaton begründete Residenz hatte den Namen Achet-Aton (heute Tel el Amarna).
Zumindest seit dem Neuen Reich (1550-1070 v. Chr.) wird H. allgemein als Metapher für Tempel und Königspalast gebraucht. Letzterer wurde umschrieben als „Horizont, in dem Re weilt“.

Lit.: Bonnet, Hans: Lexikon der ägyptischen Religionsgeschichte. Hamburg: Nikol, 2000.
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