Holzhauser, Bartholomäus

(* 24.08.1613 Laugna, Wertingen/D; † 20.05.1658 Bingen), aus Schwaben gebürtiger spiritueller Visionär.
H. studierte katholische Theologie in Neuburg und Ingolstadt, mit Dr. phil. an der Universität Ingolstadt; 1639 wurde er zum Priester geweiht. Nach seiner Tätigkeit als Erzieher und Seelsorger in Ingolstadt war H. 1640-42 Kanoniker in Tittmoning, wo er am 1.08.1640 die Weltpriestervereinigung der Bartholomäer (Institutum clericorum saecularium in commune viventiıım) gründete, die 1647 von Papst lnnozenz X. anerkannt wurde. 1642 wurde er Pfarrer und später Dekan in St. Johann in Tirol. Von Kurfürst Johann Philipp von Schönborn wurde er in das Erzstift von Mainz berufen und zum Pfarrer von Bingen bestellt.
H. hinterließ mehrere visionäre und aszetische Schriften. Bekannt ist seine Prophezeiung vom großen, aus dem Osten kommenden Monarchen. Er besaß die Gabe der Krankenheilung, der Kardiognosie und Prophetie, wirkte als Exorzist und hatte Armenseelenkontakte. Der Seligsprechungsprozess wurde 1927 angeregt.

Lit.: Rheinischer Merkur, Jg. 1816, Nr. 6; Beykirch, Theodor: Prophetenstimmen mit Erklärungen. Paderborn, 1849, S. 79-88; Wiedergabe in: Sven Loerzer: Visionen u. Prophezeiungen. Pattloch 1989, S. 262-280.
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