Höss, Maria Crescentia (Anna)

Geb. am 20. Oktober 1682 in Kaufbeuren, Deutschland, als vorletztes von acht Kindern, des Mathias Höss und der Luzia Hörmann, und auf den Namen Anna getauft. Die Religiosität des Mädchens, das schon als Kind aufmerksam die Altäre und Bilder in der Pfarrkirche St. Martin betrachtet hatte, war praktisch angeboren.
Am 17. Juni 1703 wurde H. zum Noviziat der Franziskaner-Terziarinnen von Mayerhof in Kaufbeuren zugelassen, wobei sie den Namen Maria Crescentia annahm. Am 18. Juni 1704 legte sie die ewige Profess ab.
Das Leben von H. war unentwegt von ekstatischen Zuständen und Visionen gezeichnet, worüber sie im Gehorsam nur mit der kirchlichen Obrigkeit sprach. Am 23. Juli 1741 wählten sie die Mitschwestern einstimmig zur Oberin des Klosters. Sie führte die Kommunität sowohl in religiösen als auch in weltlichen Belangen auf vortreffliche Weise. Vor allem ihre Hocherzigkeit wurde gepriesen. Zudem verbreitete sich ihr Ruf rasch über die Stadt hinaus. Unzählige Personen aller Gesellschaftsschichten suchten bei ihr Rat um Hilfe in materiellen, finanziellen, körperlichen und geistigen Nöten. In der Fastenzeit 1744 erkrankte H. schwer; sie verstarb in der Osternacht, am 5. April 1744, im Kloster Kaufbeuren. Dank einer Sondererlaubnis des Bischofs wurde sie in der Kapelle des Crescentia-Klosters, Obstmarkt 5, Kaufbeuren, beerdigt, wo ihre Gebeine heute noch ruhen.
Am 25. November 2001 wurde Crescentia H. von Papst Johannes Paul II. heiliggesprochen, nachdem sie Papst Leo XIII. am 7. Oktober 1900 seliggesprochen hatte.

Lit.: Ott, Dominikus: Crescentia Höss von Kaufbeuren in der Sicht ihrer Zeit. Eine wertvolle Quellenschrift von 1780 nach der Handschrift v. Ott, Dominikus SJ. Landshut: Verlag Solanus-Druck, 1971; Resch, Andreas: Höss Maria Crescentia (Anna), in: Ders.: Die Heiligen Johannes Pauls II. 1982-2004 ((Selige und Heilige Johannes Pauls II.; 5). Innsbruck: Resch, 2012.
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