Historiola

(„Geschichtchen“), Terminus, mit dem in magischen Rezepten knappe Erzählungen bezeichnet werden, die einen mythischen Präzedenzfall für eine magisch wirksame Handlung liefern. Von H. ist schon in der mesopotamischen und altägyptischen Magie die Rede. In den greco-ägyptischen Zauberpapyri beziehen sie sich sowohl auf griechische als auch auf ägyptische Mythen, in christlichen Riten auf christliche Legenden. Der Erzähler versteht sie als Verweis auf eine übergreifende Ordnung, in die er seine Riten einbindet.

Lit.: Der Neue Pauly. Enzyklopädie der Antike. Hg. v. Hubert Cancik u. Helmuth Schneider, Bd. 5. Stuttgart/Weimar: J.B. Metzler, 1998.
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