Nach traditioneller Vorstellung wird der H. P. von 33 Mio. Göttern bewohnt, doch handelt es sich dabei oft nur um verschiedene Erscheinungsformen derselben Göttergestalten. Im Zentrum der hinduistischen Religion stehen folgende Gottheiten:
1. Hochgötter. Hierzu zählt vor allem die hinduistische Trias (trimurti) mit Brahma als Schöpfergott, Shiva als Zerstörer und Vishnu als Bewahrer.
2. Göttinnen sind häufig Gefährtinnen oder Ehefrauen der Hochgötter und als solche meist wohlwollend und gütig. Anders ist dies bei den unverheirateten Formen der Devi (Große Göttin), die ihre eigene Macht (shakti) besitzen. Diese Göttinnen müssen nicht selten mit Blutopfern beschwichtigt werden, damit sie kein Unheil (Krankheit, Erdbeben, Hungersnöte usw.) anrichten. Sie treten meist in Gruppen auf, so z.B. als die Sieben od Acht Mütter oder die Neun Durgas.
3. Auf etwas niedrigerer Stufe bewegen sich zahlreiche lokale Gottheiten und volksreligiös verehrte Götter, die aber oft mit den sanskritischen Hochgöttern identifiziert werden.
4. Auch viele Naturgewalten oder Erscheinungen sind vergöttlicht, als Gestirngötter oder diverse Phantomgötter; als Tiere, Pflanzen oder Flüsse.
5. Die Götter haben in den Mythen oft heftige Widersacher, Götterfeinde und Gegengötter oder sie bekämpfende Dämonen, niedere Götter und Geister.
6. Das Universum wird an den acht Himmelsrichtungen von Wächtern bewacht.