Aufstieg eines irdischen Wesens von der Erde zum Himmel mit zeitlich begrenztem Aufenthalt und anschließender Rückkehr zur Erde. Voraussetzung dafür ist die Lösbarkeit der Seele vom Körper.
Der Gedanke der H. wurde vermutlich im Schamanismus grundgelegt, wo sich der Mensch in einem außergewöhnlichen Bewusstseinszustand in eine „andere Wirklichkeit“ (Oberwelt, Unterwelt) begibt. Eine besonders ausgefeilte Theologie der H. findet sich bei den Parsen, die auf Mithraskult, Mandäismus und Gnosis, später auch auf den Islam ausstrahlte, der Muhammad visionär in Jerusalem auf einer Leiter bis in den 7. Himmel aufsteigen lässt.
Auf indischem Boden ist es Agni, die Personifikation des Opferfeuers, das die Seele des Toten den „Götterweg“ entlang zum Himmel trägt.
In Ägypten und selbst in Buddhismus und Taoismus kennt man die H., die oft im Zusammenhang mit der Jenseitstopographie im Totenbuch beschrieben wird.
Im Judentum ist es dagegen nicht bloß die aus dem Körper ausgetretene Seele, sondern der ganze Mensch, der in den Himmel entrückt wird. In der christlichen Religion kann die Thematik um Jesu Tod und Auferstehung als Adaptation einer H. betrachtet werden.
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