Hieroglyphen

(Griech. hieros, heilig; glyphein, in Stein einritzen, gravieren), „heilige Schriftzeichen“. Das Zeichensystem der H. trägt sowohl piktografische und ideografische als auch phonetische Merkmale. Am bekanntesten sind die ägyptischen Hieroglyphen, die ab der ersten Dynastie (um 3000 v. Chr.) bis mindestens zum 3. Jahrhundert n. Chr. in Gebrauch waren. Zunächst entstanden die H. als rein piktografisches System. Jedes Zeichen repräsentierte den dargestellten Gegenstand. In den späteren differenzierteren H. konnten die Zeichen auch für Tätigkeiten, Ideen oder andere Begriffe (Ideogramme) und Laute (Phonogramme) stehen.
In den letzten Jahren wurden die H. ihrer Schönheit wegen häufig als Inschriften auf Grabsteinen und Stelen verwendet.

Lit.: Ekschmitt, Werner: Das Gedächtnis der Völker: Hieroglyphen, Schrift und Schriftfunde auf Tontafeln, Papyri und Pergamenten. Berlin: Safari-Verl., 1964; Borchers, Dörte/Kammerzell, Frank/Weninger, Stefan (Hrsg.): Hieroglyphen, Alphabete, Schriftreformen: Studien zu Multiliteralismus, Schriftwechsel und Orthographieneuregelungen. Göttingen: Seminar für Ägyptologie und Koptologie, 2001.
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