Hibernon, Andreas

(* 1534 Alcantarilla, Murcia/Spanien; 18.04.1602 Gandia), trat mit 22 Jahren in Albacete in das Kloster der Franziskaner ein. Er zeichnete sich durch ein Leben in Demut, Einfachheit und Opfergeist aus. 1563 schloss sich H. der Gemeinschaft des von Petrus von Alcántara 1561 gegründeten Ordenszweigs der Unbeschuhten im Kloster San José in Elche an, die nach einer bis dahin nicht gekannten strengen Osservanz lebte. Ihre Mitglieder gingen nur barfuß, schliefen auf Brettern und waren strengste Vegetarier.
H. führte ein Leben des Gebets und der unermüdlichen Arbeit, diente als Guardian, Almosensammler und pflegte Freundschaft mit dem späteren Heiligen Paschalis Baylon. Dabei wurde er im Dienst an den Kranken und Armen mit besonderen Gaben ausgezeichet, wie jenen der Weissagung, der Bilokation und des Wunders. Schließlich sagte er seinen Tod schon vier Jahre voraus, der ihn am 18. April 1602 im Konvent von Gandia ereilte. Nach seinem Tod ereigneten sich an seinem Grab viele Wunder, weshalb ihn Papst Pius VI. am 13. Mai 1791 seligsprach. Die Grabstätte seines unverwesten Körpers wurde zum Ziel vieler Pilger, bis sie im Spanischen Bürgerkrieg zerstört wurde. Einige gerettete Reliquien wurden in die Kathedrale nach Murcia gebracht, wo andere schon seit seiner Seligsprechung in der ihm geweihten Kapelle der Kathedrale ruhten; wiederum andere werden in der Kirche San Pedro in Alcantarilla verwahrt.

Lit.: Pandžić, Basilio: Annales Minorum Seu Trium Ordinum a S. Francisco Institutorum. Rom: Ad Claras Aquas (Quaracchi), 1931-1964.
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