Hexensalbe

Auch Buhlsalbe oder Flugsalbe; Substanz, mit der sich die verrmeintlichen Hexen angeblich einrieben, um zum Hexensabbat zu fliegen.
Der Glaube an eine derartige Salbe geht auf prähistorische Zeiten zurück. Salben (unguentos) bildeten die ursprüngliche Götterspeise Ambrosia. Der Ausdruck wurde in der Antike auch als Sammelbegriff für verschiedene botanische wie mythische Pflanzen verwendet.
Die erste Erwähnung einer solchen Salbe stammt von Homer. So wird in der Ilias berichtet, dass Hera sich mit Ambrosia salbte, um vom Olymp herab zu Zeus auf den Idaberg zu fahren.
Die H. wird ferner auch aus psychoaktiven Substanzen (vor allem von Nachtschattengewächsen) hergestellt und salbenförmig zubereitet. Ihre Anwendung kann Halluzinationen oder wahnhafte Träume hervorrufen. Mehrfach wird darauf hingewiesen, das zum rechten Gebrauch der H. eine bestimmte Diät einzuhalten sei, die sich aus Apli (Sellerie), Kastanien, Mangold, Karotten, Bohnen und anderen Hülsenfrüchten zusammensetze.

Lit.: Müller-Ebeling, Claudia/Rätsch, Christian/Storl, Wolf-Dieter: Hexenmedizin: die Wiederentdeckung einer verbotenen Heilkunst schamanische Traditionen in Europa. Aarau, CH: AT Verlag, 1999.
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