Hexenbibliothek

(Nachlass Carl Binz, Bonn). Der Medizinhistoriker Carl Binz (* 01.07.1832; † 11.01.1913) hat sich vor allem als Biograf Johann Weyers einen Namen gemacht. Jener Teil seines Nachlasses, der die Grundlage für seine medizinhistorische Arbeit darstellte, ist die sog. Hexenbibliothek. Binz gilt nach wie vor durch seine bis heute maßgebliche Biografie Weyers als Begründer der modernen Weyerforschung.
Die thematischen Schwerpunkte seiner vor allem deutschsprachigen und lateinischen Bibliothek der Dämonologiegeschichte lassen sich wie folgt benennen.
1. Drucke aus dem 16. und 17. Jh.; einige Weyerschriften und dämonologische Schriften, die sich mit der Hexereidebatte um Weyer befassen, so Bodin, Binsfeld oder Lercheimer; zudem Gassners „Gallerie der Teufel“ von 1777 oder Christian Thomasius (1712/17).
2. Literatur zur Geschichte der Hexenverfolgung und zur Dämonologie aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, darunter die „Geschichte der Hexenprozesse“ von Soldan/Heppe oder Hansens Quellensammlung.

Lit.: Binz, Carl: Doctor Johann Weyer, ein rheinischer Arzt, der erste Bekämpfer des Hexenwahns: ein Beitrag zur Geschichte der Aufklärung und der Heilkunde. Wiesbaden: Sändig, 1969.
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