Hertzka, Gottfried

(* 12.10.1913 Bad Gastein; † 06.03.1997 Schienen am Bodensee), österreichischer Arzt, Buchautor und Begründer der sog. Hildegard-Medizin.
H. wurde als Sohn des Kur- und Gemeindearztes von Bad Gastein, Josef Hertzka, geboren, wuchs in Salzburg auf und schloss sein Medizinstudium 1938 in Wien ab. Bei der Vertretung eines Landarztkollegen in der Nähe von Amberg hängte er das Hitler-Bild ab und ersetzte es durch ein Kruzifix, woraufhin er von der Gestapo verhaftet und neun Monate im Konzentrationslager Landsberg inhaftiert wurde. Während der Haft gelobte er Gott: „Wenn ich dieses Grauen überlebe, werde ich den Menschen die Medizin der Hildegard bringen.“
So war H. der Erste, der die Rezepturen der hl. Hildegard von Bingen nach 800 Jahren an Patienten zur Anwendung brachte. Zusammen mit Wighard Strehlow brachte er die Hildegard-Medizin durch eine Reihe von Büchern unter das Volk. Mit dem Konstanzer Apotheker Max Breindl (1905-1991) und dessen Ehefrau Ellen Breindl (1923-1997) entwickelte er ab 1960 entsprechende Rezepturen.
H. prägte den Begriff „Hildegard-Medizin“ und warb ab 1970 für die praktische Anwendung der heilkundlichen Ratschläge Hildegards. Nach dem Mystikforscher Josef Sudbrack habe H. Richtiges erahnt, jedoch zu apodiktisch und zu polemisch formuliert.

W.: So heilt Gott: die Medizin der hl. Hildegard von Bingen als neues Naturheilverfahren. Stein am Rhein: Christiana-Verlag, 1970 (18. Aufl. 2006); Handbuch der Hildegard-Medizin. Stein am Rhein: Christiana-Verlag, 1987; Das Wunder der Hildegard-Medizin. Stein am Rhein: Christiana-Verlag, 8. Aufl. 1997.
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