Herrscherkult

Göttliche Verehrung eines Herrschers oder einer Herrscherin zu Lebzeiten.
Im alten Ägypten und in Mesopotamien hatte der Herrscher als Sohn oder Beauftragter einer Gottheit eine besondere religiöse Funktion. Eine kultische Verehrung in größerem Umfang ist jedoch erst in der hellenistischen Welt bezeugt.
In Griechenland erwächst der H. aus dem anthropomorphen homerischen Gottesbild, wonach Götter und Menschen gleicher Herkunft seien, sowie aus dem Anspruch griechischer Adelsgeschlechter, von einem Gott, zumeist Zeus oder Herakles, abzustammen.
Die Christen lehnen Götter- und Kaiserkult ab, nicht aber die Kaiserverehrung im Sinne der Wertschätzung. Dies gilt auch für bildliche Darstellungen.

Lit.: Wendland, Paul: Die hellenistisch-römische Kultur in ihren Beziehungen zu Judentum und Christentum. Leipzig/ Frankfurt a.M.: Deutsche Nationalbibliothek, 1912.

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