GD; dt.: Hermetischer Orden der Goldenen Dämmerung, 1888 von William Wynn Westcott, Samuel Liddell Mathers und William Robert Woodmann in London gegründet; wichtiges Verbindungsglied zwischen den freimaurerisch-magischen Orden des 19. Jahrhunderts und den okkulten Bewegungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Aus dem GD gingen Personen hervor, die neue Schulen gründeten und ganzen Richtungen ihren Stempel aufdrückten. Darüber hinaus waren einige von ihnen für die Geschichte des westlichen Okkultismus auch insofern von Bedeutung, als sie Geheimwissen, d.h. Ordensrituale, und andere esoterische Wissensbestände der Öffentlichkeit zugänglich machten. Da sämtliche Gründungsmitglieder der Societas Rosicruciana in Anglia angehört hatten, dar der GD stark von freimaurerischem und rosenkreuzerischem Gedankengut geprägt. Der Okkultist Israel Regardie gab als wichtige esoterische und okkulte Einflüsse während der Gründungszeit des Ordens den Spiritismus, die Theosophie, das Rosenkreuzertum und die Freimaurerei an. Weiters von Bedeutung waren die Werke von Eliphas Levi und Papus sowie das durch „Jenseitige Kontaktaufnahme“ über ein Medium (Channeling) gewonnene System der Henochischen Magie von John Dee. Aus der Kombination dieser Einflüsse entstand ein esoterisches System, dessen Elemente Astrologie, Alchemie, Kabbala, Symbolik und die den antiken Mysterienschulen und der alten ägyptischen Magie zugeschriebenen Praktiken umfassten. In der zweiten Hälfte der 1890er Jahre schlitterte der Orden in eine Krise, zu der neben Streitigkeiten um Führungsstil und -anspruch nicht zuletzt Aleister Crowley beitrug, der dem Orden 1898 beigetreten war. 1903 löste sich der Orden schließlich auf und spaltete sich in verschiedene Nachfolgeorganisationen, als deren wichtigste in der direkten Nachfolge der Orden Alpha et Omega sowie der Order of the Stella Matutinata anzusehen sind.
Allison Butler beschreibt die bedeutsame Rolle, die der GD für die Entwicklung der modernen westlichen Magie spielte, anhand von sechs grundlegenden Änderungen in der magischen Praxis: 1) die Zunahme der Bedeutung von Gruppenritualen gegenüber magischer Einzelpraxis, 2) die Institutionalisierung der Struktur der Wissensübermittlung, 3) der Verzicht auf ein Medium bei der Evokation oder Invokation von göttlichen Kräften, 4) die Verschiebung der Zielsetzung praktischer Magie vom materiellen Gewinn hin zu Persönlichkeitsentfaltung, 5) die Zuschreibung einer zentralen Rolle der Imagination für die magische Praxis und 6) der gleichberechtigte Status der Frau im magischen Ritual.
Viele der modernen magischen oder esoterischen Strömungen wie Wicca, Tarot, Astrologie oder Thelema lassen sich bis zu diesem Orden zurückverfolgen.
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