Heptameron seu elementa magica

Dt. Heptameron oder Elemente der Magie, enthält Sammlungen magischer Kreise und Beschwörungsformeln zur Geisterzitierung. Das Buch wurde 1559 als Anhang des 4. Buches von Agrippas De Occulta Philosophia, später als eigenständiges Buch publiziert.
Die in H. enthaltene Liste magischer Schriften gibt einen Überblick überlieferter Grimoires, Zauberschriften, magischer Manuskripte und Papyri bis um das Jahr 1800. Je nach Inhalt der Schrift ist eine Einteilung angeführt. Der Übergang ist oft fließend und einige Schriften lassen sich auch in mehrere Kategorien einordnen. Die Schriften sind versehen mit Erscheinungsjahr und Autor, soweit bekannt, oder mit einem Hinweis auf die angebliche Autorschaft durch eine legendäre Figur, soweit gegeben. Die Thematik umfasst folgende Gliederung:
Vorchristliche magische Schriften
Mischung zwischen Religion und Magie, erhalten auf Tontafeln, Steinwänden, Schriftrollen oder frühen Codices. In zahlreichen antiken Kulturen war Magie ein fester Bestandteil der Religion.
Schwarzmagische Schriften
Häufig anonym oder unter einem Pseudonym verfasst, enthalten Schwarze Magie, Schadenzauber, Dämonenbeschwörung, Nekromantie oder die Herbeirufung Luzifers.
Schriften bis 500 n. Chr. ‒ Schriften des Mittelalters ‒ 16. Jh. ‒ 17. Jh. ‒ 18. und 19. Jh. ‒ Schriften ohne Datierung.
Philosophische Lehrschriften der Magie
Oft bekannte Autoren, wie John Dee, Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim oder Gerhard von Cremona setzten sich wissenschaftlich mit Magie auseinander. Thematisiert werden die magia naturalis, okkulte Wissenschaften, die Kabbala, Alchemie sowie detaillierte und meist neu entwickelte Beschwörungstechniken. Es handelt sich bei ihnen praktisch um Lehrbücher der Magie.
Mittelalter ‒ Renaissance (15. und 16. Jh.) ‒ 17. und 18. Jh. ‒ Schriften ohne Datierung.
Schriften der Alchemie
Sie sind von den magischen Schriften nicht unmittelbar zu trennen. So enthält das Gesamtwerk des Paracelsus neben chemischen Grundlagen auch die unterschiedlichen Arten der Nekromantie. Entsprechend stellen die vorwiegend alchemistischen Werke ein eigenes Subgenre der magischen Schriften dar.
Magische Gebete
Diese Bücher werden der Kirche zugeschrieben. Unter den Namen von Päpsten oder Geistlichen veröffentlicht, enthalten sie Invokationen an Heilige, magische Gebete, zahlreiche Schutzbeschwörungen sowie Beschwörungen von Engeln, aber auch von Geistern und Dämonen. Meist wurden sie nur unter den Namen von Päpsten veröffentlicht und stammen nicht von den jeweiligen Personen.
Schriften bis 500 n. Chr. ‒ Mittelalter ‒ 16. und 17. Jh. ‒ 18. Jh. ‒ Schriften ohne Datierung.
Magische Rezepte
Diese Schriften enthalten kuriose magische Rezepte gegen Krankheiten, zum Schutz vor Feinden, für Reichtum, Liebe usw. Es werden auch Abhandlungen über astrologische und magische Einflüsse auf die Psyche des Menschen erklärt. Oft wurden diese Schriften von sog. Quacksalbern oder Scharlatanen erstellt, um mit zweifelhaften Rezepten vom einfachen Volk, das sich keinen teuren Arzt leisten konnte, Geld herauszulocken.
Schriften des Mittelalters ‒ 16. Jh. ‒ 18. Jh. ‒ Schriften ohne Datierung.

Lit.: Lehmann, Alfred: Aberglaube und Zauberei: von den ältesten Zeiten an bis in die Gegenwart. Gondrom-Verlag, 5. Aufl., Reprint der Ausgabe Stuttgart, 1908; Lenormant, Francois: Die Magie und Wahrsagekunst der Chaldäer. Berlin: Hermann Barsdorf Verlag, 1920; Mannhardt, Wilhelm: Zauberglaube und Geheimwissen. Wien: Amonesta, 1936; Benesch, Kurt: Magie der Renaissance. Wiesbaden: Fourier Verlag, 1985.
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