Hephaistos

(Griech. Hḗphaistos, lat. Hephaestus, dt. Hephäst), in der griech. Mythologie Gott des Feuers und der Schmiedekunst.
H. entspricht dem späteren römischen Vulcanus und gehört zu den zwölf olympischen Gottheiten. Er war für die gesamte künstlerische Metallverarbeitung „zuständig“, einschließlich der Herstellung von Geschmeide, Waffen, sakral-rituellen und profanen Gebrauchsgegenständen. Sein Tempel im Zentrum Athens gehört zu den besterhaltenen griechischen Tempeln.

Als Sohn des Zeus und der Hera (oder von Hera in Parthenogenese gezeugt) wurde H., da er klein, hässlich und schreiend auf die Welt kam oder bereits lahm war, von seiner Mutter vom Olymp geschleudert und fiel bei der Insel Lemnos in den Okeanos (manche antike Quellen führen die Lahmheit auf den Sturz zurück). Dort wurde er von den Meernymphen Thetis und Eurynome gerettet, gesund gepflegt und aufgezogen. Bei ihnen lernte er die Schmiedekunst und fertigte ihnen Schmuck. Sein Kult ging wegen der Vulkantätigkeit der Insel von Lemnos aus, die Römer lokalisierten seine Werkstätte unter dem Ätna.
In seiner unterirdischen Schmiede fertigte H. seine berühmtesten Werke, die Attribute der Götter und Waffen von Helden. Er ist der einzige Handarbeiter unter den olympischen Gottheiten.

Lit.: Brommer, Frank: Hephaistos: der Schmiedegott in der antiken Kunst. Mainz: Von Zabern, 1978; Delcourt, Marie: Héphaistos ou la légende du magicien. Paris: Belles Lettres, 1957.
Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.