Henle, Anna

(* 18.11.1871 Aichstetten bei Memmingen, Schwäb. Allgäu; † 21.02.1950 ebd.), deutsche Mystikerin mit Wundmalen.
Kaum 13 Jahre alt, erlebte H. am Tag ihrer Erstkommunion eine eindrucksvolle innere Schau mit drei Engeln, jeder mit einem Symbol. Der eine hatte einen Blumenkranz, der andere eine Dornenkrone, der dritte eine Harfe. „Wähle!“, wurde sie aufgefordert, und sie wählte die Dornenkrone. Von da an wurde sie gelähmt und war ans Bett gefesselt. Mit 16 Jahren erhielt sie die Wundmale und lebte bis zu ihrem Tod als Leidensbraut des Herrn. Zahlreiche mystische Erlebnisse bereicherten ihr Leben.
Am 4. Oktober 1925 erschien ihr Maria als Unsere Liebe Frau von La Salette und sagte: „Bete, bete, bete! Leide, leide, leide! Höre nicht auf zu beten! Das Geheimnis liegt schwer über der Welt. Die Sonne des Lichtes wird hervorgehen aus den Wolken des Kampfes und aufleuchten zum Angesichte Gottes…!
Drei Tage Nacht werden noch kommen. Wenn dann die Irrlehren und Sekten verschwinden, wenn sie mit der Geißel der Strafrute geläutert werden und verstummen, dann wird es herrlich und Frieden werden. Die Strafe trifft die ganze Welt.
Es wird plötzlich Nacht werden und die Erde wird zittern und beben wie noch nie. Eine große ,Umwälzungʻ der Erde in den drei dunklen Tagen wird geschehen. Die Erde wird nachher nicht mehr so sein wie heute. Durch eine Verkantung (Umwälzung) der Erdachse werden sich die Klimazonen verschieben. Afrika wird europäisches Klima bekommen, Europa afrikanisches. Das wird allgemein gedeutet als Zeichen der Gerechtigkeit Gottes. Die übriggebliebenen Europäer werden dann die Hitze Afrikas zu ertragen haben.“
Mit 33 Jahren verschwanden die Wundmale. Innerlich empfand H. noch immer die gleichen Schmerzen wie früher. Man glaubte, dass sie nun sterben werde, doch wurde ihr Leben immer wieder verlängert, um weiter zu sühnen. Sie opferte ihr ganzes 66-jähriges Leiden auf für die Einheit der Christen.
Am Aschermittwoch, den 21. Februar 1950, verstarb Anna H.

Lit.: Tengg, Franz: Anna Henle, der Leidensengel von Aichstetten im Allgäu. Leutkirch: Selbst-Verlag Stiftung Anna Henle, 2002.
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