Helvetius, Johann Friedrich

(* 1625/30 Köthen/Anhalt Sachsen; 20.08.1709 Den Haag), Arzt und Verfechter der Alchemie.
H. studierte Medizin im niederländischen Harderwyk und erwarb den Doktortitel mit einer Arbeit über die Pest. Er ließ sich zunächst in Den Haag nieder und war ab ca. 1676 Stadtarzt in Amsterdam.
In der Alchemie spielte H. insofern eine Rolle, als er durch die Begegnung mit einem wahren Adepten zu einem entschiedenen Verteidiger der Alchemie wurde. Ausschlaggebend dafür war der Besuch eines Fremden am 27. Dezember 1666, der sich als Besitzer des Steins der Weisen (Lapis philosophorum) bezeichnete und H. eine Probe davon gab. Damit transmutierte H. eigenhändig Blei in Gold. Sein Bericht darüber erschien erstmals 1667, worin auch Auszüge der Schriften von Johann Baptist van Helmont, Paracelsus, Michael Sendivogius und Heinrich Khunrath enthalten sind. Außerdem beschreibt H. darin weitere erfolgreiche Transmutationen, z.B. die 1648 in Prag am Hof des Kaisers Ferdinand III. (1608-1657) von Johann Conrad Richthausen vorgeführte Verwandlung von Quecksilber im Gold. Den Verfechtern der Alchemie diente H.ʼ Zeugnis als wichtiger historischer Beleg; er selbst galt nicht als Adept.

W.: Vitulus aureus quem mundus adorat et orat, in quo tractatur de rarissimo naturae miraculo transmutandi metalla. Amsterdam, 1667; dt. v. Volkamer, Dr. Schweitzer’s Güldenes Kalb. Nürnberg, 1668.
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