Heliopolis

Stadt am Ostrand der Südspitze des Nildeltas (heute Stadtteil Kairos), war Metropole des 13. unterägyptischen Gaus und seit dem Alten Reich der wichtigste Kultort des Sonnengottes in seinen Formen Aton und Re-Harachte. Für einen Schöpfungsmythos, der in dem Generationenmodell der „Neunheit von H.“ (Aton Geb Nut Schu Tefnut Osiris Isis Seth Nephthys) von der Sonne ausgehend die Entstehung von Welt und Götterwelt parallelisiert, war H. von zentraler theologischer Bedeutung.
In griechisch-römischer Zeit wurde H. als Zentrum alter Weisheit von Reisenden aufgesucht. Die Bedeutung des Ortes ging jedoch zurück und seine Denkmäler (Obelisken) wurden in andere Städte des Deltas und bis nach Italien abtransportiert. Archäologisch ist H. noch kaum erschlossen.

Lit.: Der Neue Pauly. Enzyklopädie der Antike. Hg. v. Hubert Cancik u. Helmuth Schneider, Bd. 5. Stuttgart/Weimar: J.B. Metzler, 1998.
Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.