Hekate

In der griechischen Mythologie die Göttin der Magie, der Theurgie, der Nekromantie (Totenbeschwörung).
H. wurde im 8. oder 7. Jh. v. Chr. aus einem kleinasiatischen Kult (möglicherweise aus Karien in der heutigen Türkei) in die griechische Religion aufgenommen. In der griechischen Antike wurde sie zur Göttin der Hexerei, Magie und Theurgie. Als Göttin der Magie konnte sie den Zugang zur Unterwelt öffnen, den Kontakt mit Geistern und Toten ermöglichen, als Orakelgottheit die Zukunft offenbaren sowie ihren Anhängern Macht und Reichtum gewähren. Im griechischen Pantheon fand H. als fremde Göttin jedoch keinen festen Platz.
Die ältesten Darstellungen zeigen sie thronend und von Löwinnen umgeben. Ab dem 4. Jh. v. Chr. wurde für sie die Dreigestalt charakteristisch: drei schöne junge Frauen.
Als eine der grundlegenden Quellen zum Verständnis der Bedeutung von H. in der Antike fungiert Hesiods Theogonie. In der Philosophie wurde H. vor allem von den Neuplatonikern stark verehrt, die in ihr die Weltseele sahen, aus der alle Seelen entspringen und zu der sie zurückkehren. Zudem hielten sie H. für eine Vermittlerin zwischen der Welt der Menschen und der höheren Götter, vertritt sie doch den Aspekt der Übergänge (Geburt, Wegkreuzungen, im Besonderen von drei Wegen, Schwellen) und der Verwandlung (Zauberkunst und Magie). Später wurde sie auch als Göttin der Hexen verehrt.

Lit.: Werth, Nina: Hekate: Untersuchungen zur dreigestaltigen Göttin. Hamburg: Kovač, 2006 (zugl. Diss., Univ. Saarbrücken, 2006); Lautwein, Thomas: Hekate, die dunkle Göttin: Geschichte und Gegenwart. Rudolstadt: Edition Roter Drache, 2009.
Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.