Heilzauber

Auch Heilaberglaube, war bei allen Völkern vom Altertum bis ins Mittelalter und darüber hinaus ein fester Bestandteil der Heilkunde. Dabei wurden Körperschädigungen und Krankheiten vor allem als Wirkungen feindlicher Gewalten angesehen. Diese sollen den Menschen im Finsteren umgeben, um bei Gelegenheit durch eine Wundöffnung oder sonst eine unbeaufsichtigte Stelle in den Menschen einzudringen. Dagegen suchte man sich durch Heranziehen guter Mächte zu helfen oder durch Abwehrmaßnahmen bestimmter Art zu schützen. So bediente man sich zur Heilung von Krankheiten bei Mensch und Tier verschiedener zauberischer Handlungen. Man zog die kranken Geschöpfe z.B. durch hohle Bäume oder durch Erdgruben, was im Usus fortlebte, dass man Gegenstände pflöckte, die der Kranke an sich trug. Oder man bildete die kranken Körperteile nach und legte sie an geweihten Orten nieder.

Lit.: Puschmann, Theodor (Hrsg.): Alexander von Tralles. Original-Text und Übersetzung nebst einer einleitenden Abhandlung. Ein Beitrag zur Geschichte der Medizin, 2 Bde. Wien, 1878/79; Ebermann, Oskar: Blut- und Wundsegen in ihrer Entwicklung dargestellt. Berlin: Palestra, 1903.
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