Heilungsrituale

Eine Grundbedingung des Erfolgs bei Heilbehandlungen in Medizin, Psychologie und Religion, insbesondere durch den Bezugseffekt zur Kompetenz der heilenden Person. So zeigte beispielsweise das Auflegen eines Nitratpflasters duch den Arzt eine höhere Wirkung als durch die Assistenzkraft, es sei denn, die Hilfskraft hat durch die genaue Befolgung der Anordnung des Arztes in Gegenwart des Patienten die erste Behandlung vorgenommen, um sie dann später allein durchzuführen. Dieser Kompenteffekt kommt auch bei Psychologen und Theologen zum Tragen.
Das Bewusstsein der bestätigten Kompetenz stärkt beim Patienten das Vertrauen und dadurch die Entspannung des Organismus zum Empfang der Heilwirkung des Rituals. Je eindrucksvoller das Ritual ist, umso größer ist seine Wirkung in Medizin, Psychologie und Religion.

Lit: Freundt, Klaus Jürgen: Arzneimittel-Wirkung und Sicherheit, in: Andreas Resch: Gesundheit, Schulmedizin, Andere Heilmethoden (Imago Mundi; 11). Innsbruck: Resch, 1988; Walser-Biffiger, Ursula: Heilrituale in der Natur: die Wahrnehmung verfeinern, persönliche Rituale gestalten, die Selbstheilungskräfte stärken. Aarau: AT Verlag, 2012.
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