Heilschlaf

Im alten Griechenland angewandte Heilmethode. Geistesgestörte und Kranke schliefen im „Hof der Träume“ des Äskulap-Tempels. Die Träume wurden von den Priestern gedeutet, die der Ansicht waren, dass Gott in diesen Träumen Anweisungen zur Heilung gebe. Vergleichbare Praktiken finden sich bei der Initiation nordamerikanischer Indianer und anderer Naturvölker sowie in der mediterranen und westeuropäischen Volksmedizin. Es soll auch vorgekommen sein, dass der Arzt die richtige Kur träumte.
Ein Heilschlaf kann auch durch Arzneimittel (medikamentöser Heilschlaf), auf seelischem Weg (suggestiver Heilschlaf), durch elektrische Reizung des Schlafzentrums (Elektroheilschlaf) und durch bestimmte monotone Reize (bedingt-reflektorischer Heilschlaf) hervorgerufen werden.

Lit.: Markschies, Christoph u.a.: Heilen im Schlaf: Traumheilungen in christlichen Quellen der Spätantike. Darmstadt: Wiss. Buchges., 2022.
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