Heilige Stätten

Plätze, die Lokalisationspunkt einer rituellen Handlung oder Objekt derselben sind und deren Form nahezu unberschänkt ist. Natürliche Phänomene (z.B. Berge oder Flüsse) können ebenso den Status von HS haben wie kunstvolle Bauwerke.
Als zentrale HS der nicht-christlichen Religionen gelten heute Benares, Vrindavan, der Ganges oder der Berg Kailash für die hinduistischen Religionen. Für den Buddhimus sind im indischen Mutterland Bodh Gaya und Sarnath bei Benares zu erwähnen, außerhalb von Indien z.B. der Zahntempel in Kandy (Sri Lanka), die Shwedagon-Pagode in Rangun (Myanmar) oder Kamakura in Japan. Wichtigen Symbolwert hat in Japan (für Shintos und Buddhisten) der Fujiyama.
Die HS in Israel sind der Gottesberg Sinai und die Quelle von Kadesch, Shilo und Mizpa als Aufstellungsorte der Lade und des Hl. Zeltes; dazu gehören noch Sichem, Bet-El, Mamre und Beerscheba als Heiligtümer Kanaans.
Das Christentum übernahm eine Reihe von israelitisch-jüdischen Gedächnisstätten, wie die Patriarchengräber in Hebron oder das Davidgrab auf dem Zion, vermehrte zudem seine HS durch Orte der Erinnerung an den irdischen Jesus von Nazaret, an den Auferstandenen, an Ereignisse um Personen der apostostolischen Ära und der nachapostolischen Zeit.
Mekka, Medina und Jerusalem sind die HS für den Islam.

Lit.: Lexikon für Theologie und Kirche (LThK), Bd. 4. Freiburg i.Br.: Herder, 1995.
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