Heilige Längen

Vielfach lange Streifen aus Papier, Textilien, Pergament oder Leder, auf denen die „wahrhaftige Länge“ einer göttlichen oder heiligen Person, die Größe oder der Umfang eines Gnadenbildes, einer Heiligenstatue oder eines anderen Gegenstandes der Andacht und Verehrung wie der Seitenwunde Christi, des Grabes Christi, der Dornenkrone, der Geiselsäule oder des Kreuzes markiert sind.
Aufdrucke weisen diese Heiligen L. als Erinnnerungszeichen und Gebetshilfen aus. Durch Tragen am Körper wird Hilfe in diversen Anliegen gesucht.
Der Aberglaube mit den HL begann zur Zeit der Kreuzzüge im Mittelalter und erlebte seine Blüte im Barock. Er lehnt sich an den Heroenkult der Antike und den Brauch der Juden an, die Klagemauer mit Schnüren abzumessen und die Schnurstücke als Krankheitsschutz und Geburtshilfe zu verwenden.

Lit.: Lexikon für Theologie und Kirche (LThK), Bd. 4. Freiburg i.Br.: Herder, 1995.
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