Heilbringer

„Übermenschlich“ gedachtes Wesen, das je nach kulturellem Kontext als Mittler zwischen dem höchsten Wesen und den Menschen verehrt wird. Der H. lehrte die Menschen lebenswichtige Handlungen, brachte ihnen bestimmte Kulturpflanzen oder schützte sie bei großer Gefahr. So tritt er in den alten Hochkulturen wie auch bei den schriftlosen Völkern als Vermittler von Kulturgütern auf. Er bringt das Feuer, schenkt Nahrungspflanzen, lehrt Jagd und Fischfang oder eine religiöse Weisheit. Als Hoffnungsträger kann er die Befreiung von Leid und Krankheit, von Armut und Knechtschaft, von Angst und Unwissenheit, von Schuld und Sühne bringen.
Dabei kann der H. in Tiergestalt auftreten. In Ozeanien z.B. gilt die Schlange als Spenderin wichtiger Nahrungsmittel.
Ein weit verbreitetes Tiersymbol des H.s ist der Fisch.
Der H. steht zwischen dem Hochgott und den Menschen, wobei er selbst göttlicher und menschlicher Natur ist. Als Abgesandte Gottes werden die H. zu Licht- und Sonnenwesen. Zu ihrem Wesen gehört schließlich auch der Kampf mit dem göttlichen Widersacher, dem Bösen.

Lit.: Lurker, Manfred: Wörterbuch der Symbolik. Stuttgart: Kröner, 1991.
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