Hecht

(Esox lucius), Raubfisch aus der Familie der Esocidae, lebt vor allem in brack- und süßwasserführenden Gewässern der nördlichen Hemisphäre, aufgrund seiner Aggressivität zur Zucht kaum geeignet, verzehrt zum Teil die eigene Art.
Nach einem früher allgemein verbreiteten Glauben enthalte der Kopf die Leidenswerkzeuge Christi (die Kopfknorpel zeigen Ähnlichkeit mit einem Kreuz, Spieß, Hammer usw.), sei daher wunderkräftig und solle zum Schutz des Hauses aufbewahrt werden. So wurden H.köpfe auch zum Schutz vor Unglück im Wasser als Amulette um den Hals getragen. Plinius erwähnt einen angeblichen kristallähnlichen Stein im Kopf des Tieres.
Volksmedizinisch wirke der H. bei Kropf, Warzen und gegen das Stechen an Herz, Lunge und Seite. Gries und Harnstein werde durch den H. entfernt.
Da der Fisch die Farbe des Elements annimmt, in dem er lebt, repräsentiert er in naturmythischer Deutung zuweilen den Mond, die finstere Nacht oder die verschlingende Wolke.

Lit.: Bächtold-Stäubli, Hanns (Hrsg.): Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens, Bd. 3. Berlin: de Gruyter, 1987.
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