Hausgeister

Auch Hausgespenster, sind im Volksmund Geistwesen, die in einem Haus oder auf einem Grundstück wohnen. In Sagen und Mythen treten H. meist als Schutzgeister auf, die über Haus und Hof wachen und Menschen,Tiere und Güter schützen. Bei Normverstößen der Hausbewohner können sie zu Plagegeistern werden, die man zu vertreiben sucht.
Der älteste Beleg für die Bezeichnung H. findet sich in Frischs Wörterbuch von 1741, wo von einem gutmütigen spiritus familiaris die Rede ist. H. als Sammelbezeichnung mehrerer Geisterarten hat sich vermutlich erst später eingebürgert.
Es können verschiedene Typen von H.n unterschieden werden: Geister für bestimmte Räumlichkeiten oder Personen des Hauses. Heinzelmännchen und Kobolde stehen im Ruf der unsichtbaren Helfer, die aber auch ihren Schabernack treiben können.
Plagegeister wie Nachtalbe oder Poltergeister werden unter die bösen H. gereiht. Zu den europäischen H.n gehören ferner Schrat, Laren, Heinzelmännchen, manche Kobolde und Wichtel.

Lit.: Frisch, Johann Leonhard: Teutsch-Lateinisches Wörterbuch. Berlin, 1741; Bächthold Stäubli, Hanns/Hoffmann-Krayer, Eduard, Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens. Digitale überarb. Neuaufl. der von 1927 bis 1947 erschienenen Bände. Berlin: Directmedia, 2006; Lindig, Erika: Hausgeister, in: Enzyklopädie des Märchens, Bd. 6. Berlin: Walter de Gruyter, 1990. Sp. 610-617.
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