Haruspicium

Wahrsagen aus den Eingeweiden. Die Opferschau wurde besonders von Babyloniern, Römern und Griechen praktiziert. Von den Chaldäern aus verbreitete sie sich über Armenien, Kommagene, Phönizien und Palästina bis in die nördlichen Länder Afrikas und wurde auch bei den Karthagern stark betrieben. Den Juden war diese Divinationsform verboten. Allerdings erwähnt Ezechiel (21,26), dass Nebukadnezar sich aus der Leber von Opfertieren weissagen ließ. Bei den Römern war diese Art der Weissagung vor allem in Etrurien beheimatet.
Die Vorschriften für das Wahrsagen aus Opfertieren waren in den gesetzlich anerkannten Libri haruspicini niedergelegt.

Lit.: Cicero: De Divinatione, I., S. 41, 43 und II., S. 85; Movers, Franz Carl: Das Opferwesen der Karthager. Breslau, 1847; Reallexikon für Antike und Christentum (RAC). Anton Hiersemann, 2001; Kiesewetter, Karl: der Okkultismus des Altertums. Outlook Verlag, 2020.
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