(Lat., Plural Haruspices), etruskische und römische Wahrsager, die für ihre mantischen Aussagen die Eingeweide der Opfertiere benutzten (Eingeweideschau, Opferschauerkunst). Es handelt sich dabei vermutlich um die älteste aller Wahrsagetechniken und dürfte wahrscheinlich um 700 v. Chr. von den Sumerern und Akkadern an die Etrusker weitergegeben worden sein. Von großer Bedeutung war dabei die Leberschau (Hepatomantie), galt doch die Leber des Tieres als Mikrokosmos, der den Zustand der Welt widerspiegelt. Vgl. Mantik.
Lit.: Der Neue Pauly. Enzyklopädie der Antike. Hg. v. Hubert Cancik u. Helmuth Schneider, Bd. 5. Stuttgart/Weimar: J.B. Metzler, 1998.