Harmonie der Gegensätze

Zustand des Einklangs, der Ausgewogenheit und Stimmigkeit, nach mystischer Vorstellung nur durch Transzendieren der Dualität erreichbar, wenn Unterschiede (männlich weiblich, Subjekt Objekt) aufgehoben sind. Viele Kosmologien zeichnen ein Bild des dynamischen Wechselspiels von Gegensätzen: Yin und Yang bei den Chinesen, Ida und Pingala im Yoga, Thron und Wagen in der jüdischen Mystik.
Der kabbalistische Baum des Lebens ist in drei vertikale Säulen unterteilt. Die beiden äußeren, die unter Chokmah (dem Männlichen) und Binah (dem Weiblichen) liegen, sind ein Sinnbild für archetypische polare Gegensätze, welche durch die dazwischen befindliche Säule der Mitte ausgewogen und in Harmonie gebracht werden, weil diese die erste und letzte Sphäre im Baum des Lebens, Kether und Malkuth, miteinander verbindet.

Lit.: Drury, Nevill: Lexikon esoterischen Wissens. München: Knaur, 1988.
Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.