Tibet., „Baum der Gesundheit“, wichtigstes medizinisches Lehrbuch der Tibeter, bestehend aus vier Büchern:
I. Rtsa-rgyud: Wurzeltantra; Beschreibung der Krankheiten und Untersuchungsmethoden.
II. Bshad-rgyud: Erklärungstantra; Beschreibung der einzelnen Heilmethoden.
III. Man-ngag rgyud: Unterweisungstantra; genaue Beschreibung der einzelnen Krankheiten.
IV. Phyi-ma rgyud: Schlusstantra; Zusammenfassung der Bücher I-III.
Die Zahl der Krankheiten wird mit 404 angegeben, wovon 101 ihre Ursachen in den Säften, 42 im Wind, 26 in der Galle und 33 im Schleim haben.
Die Beschreibung des kranken bzw. gesunden Körpers erfolgt am Bild des Baumes und die Grunddiagnose besteht aus Beschauen, Fühlen und Befragen; eine besondere Rolle bei der Diagnose spielt die Astrologie.
Zur Therapie gehören Ernährung, Arzneimittel, Lebensweise, äußere Eingriffe wie Aderlass, Brennen usw. Auch Exorzismus und Chöd-Riten (Opferritual zur Besänftigung böser Dämonen) werden genannt.