Gymnopaidien

Griech. Gymnopaidiai, ein jährlich wiederkehrendes Fest in Sparta, das im Monat Hekatombaion (Ende Juli) mehrere Tage lang gefeiert wurde. Der Begriff Gymnopaedie (auch Gymnopedie oder Gymnopädie) leitet sich etymologisch von altgriech. gymnos, nackt, und pais, Junge, her.
Zu Ehren des pythischen Apoll, der Artemis und des Dionysos fanden Sport- und Tanzwettbewerbe statt. Zwei Gruppen von Epheben (Heranwachsende) und Männern tanzten und sangen unbekleidet. Bei dieser Feier gedachte man auch der Toten der großen Schlachten. Unverheirateten war es nicht erlaubt, daran teilzunehmen.
Die Gymnopaedie wurde in der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts, wahrscheinlich im Jahre 665 v. Chr., eingeführt, gleichzeitig mit der Nacktheit bei Leichtathletik-Veranstaltungen, dem Einölen des Körpers zur Hervorhebung seiner Schönheit sowie der damaligen Anerkennung päderastischer Beziehungen als Element der Pädagogik.

Im Laufe der Zeit ging die ursprüngliche Bedeutung des Begriffs verloren; in den ersten Jahrhunderten nach Christus war damit lediglich ein Tanz gemeint.

Lit.: Rachet, Guy: Lexikon des alten Ägypten. Darmstadt: Wiss. Buchges., 1999.
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