Gwinner, Else

Geb. Laubbach († 1601), deutsche Bäckersfrau, die ‒ nachdem man sie 1601 in Offenburg (Baden) wegen Hexerei angeklagt hatte ‒ schrecklichen Folterungen widerstand. Aufgrund der politischen Machenschaften eines gewissen Rupprecht Silberrad, der die Absetzung des Ratsherren Georg Laubbach, Else Gwinners Vater, geplant hatte, geriet G. in den Verdacht, eine Hexe zu sein. Schon ihre Mutter war 1597 als Hexe verbrannt worden, was Silberrad die Gelegenheit bot, auch andere Familienmitglieder der Hexerei zu bezichtigen. 1601 beschuldigte er Georg Laubachs Töchter Adelheid und Helene öffentlich, seinen Sohn durch Zauberei getötet zu haben. Auch Else kam durch falsche Anschuldigungen auf die Liste der Verdächtigen. Sie wurde verhaftet und gefoltert, legte aber kein Geständnis ab. Daraufhin nahm man ihre kleine Tochter Agathe in Gewahrsam. Da G. aber immer noch nicht gestand, wurde sie einer verschärften Form des Aufziehens unterworfen. Mit Daumenschrauben presste man ihr schließlich das Geständnis ab, sie habe mit Dämonen gebuhlt und sei zu Hexensabbaten geflogen. In einen eisigen Kerker gesperrt und weiteren Quälereien ausgesetzt, gab sie die Namen zweiter Mittäterinnen kund. Sie widerrief jedoch ihr Geständnis und blieb dabei, woraufhin sie die Richter zum Tod durch Verbrennen verurteilten.
G. starb am 21. Dezember 1601 auf dem Scheiterhaufen. Ihre Tochter Agathe war dafür noch zu jung, weshalb sie auf Bitten des Vaters „nur“ verbannt wurde.

Lit.: Pickering, David: Lexikon der Magie und Hexerei. Augsburg: Bechtermünz, 1996.