Guido de Montanor

Griechischer oder französischer Alchemist, dessen Tätigkeit auf das Ende des 14. und den Beginn des 15. Jahrhunderts datiert wird. Er genoss die Jahrhunderte herauf großes Ansehen, ohne dass konkretere Lebensdaten bekannt wurden. Man denkt bei ihm an den „großen Unbekannten“, von dem drei alchemistische Schriften vorliegen:

1. Scala philosophorum, Stufenleiter der Weisen. In diesem seinem berühmtesten Traktat beschreibt er die stufenweise Ausarbeitung des Steins der Weisen; lateinisch abgedruckt in De Alchimia Opuscula Veterum Philosophorum (Francof., 1550, 4), Tom. I. N. 6; in Artis auriferae, quam Chemiam vocant (Basil. 1572, 8), Vol II. N. 4, und unter der Überschrift Guidonis de Montanor, Galli, Scala Philosophorum, in Magneti Bibliotheca chemica, T. II. N. 74. Übersetzungen davon wurden in mehreren deutschen Sammlungen abgedruckt.

2. Decreta chymica, Chemische Verordnungen, Regeln und Vorschriften; lateinisch abgedruckt in: Johannes Rhenani Harmonia imperscrutabilis, Decade I. N. 6.

3. De arte chymica Libellus, Chemisches Kunstbüchlein, lateinisch abgedruckt in Herm. Condeesyani Harmonia, Francofurti 1625, 8. Eine dt. Übersetzung erschien mit dem Titel: Guidonis Magni de Monte Thesaurus chymiatricus, Lange verborgener Schatz der Chymie, Halle, 1623, 8, wobei anzumerken ist, dass die Benennung Guido de Monte falsch ist, weil sie einem anderen Schriftsteller zukommt, der mit Alchemie nichts zu tun hat.

Lit.: Schmieders Gesamtausgabe der Geschichte der Alchemie. Leipzig: Bohmeier Verlag, 2009.
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