Gnosiologische Magie

In der gnosiologischen oder die Erkenntnis betreffenden Magie erwartet man den Effekt nicht so sehr von der Durchführung objektbezogener oder sympathetisch-analoger Handlungen, sondern vielmehr von der Kenntnis der magischen Konstellationen in Verbindung mit dem Universum. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von passiver Magie. Es geht hierbei um die Setzung einer Handlung zur rechten Zeit (z.B. bei Vollmond oder Neumond) oder um die Ergründung, auf welche Weise die Gunst und der Segen der Götter zu erreichen seien. So kann selbst das Gebet, das religiösen Ursprungs ist, unter dem Einfluss des Automatismus ins Magische kippen, wenn man z.B. durch bestimmte Wiederholungen die Wirkung des Gebets zu steigern oder durch Kettenbriefe, äußere Verhaltensmuster oder spezielle Formulierungen eine besondere Wirkung zu erzielen glaubt.

Lit.: Resch, Andreas: Magie, in: Ders.: Welt der Weltbilder (Imago Mundi; 14). Innsbruck: Resch, 1994, S. 48.
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