Glasberg

Motiv, das in der Volksüberlieferung vorkommt, vor allem im Zaubermärchen. Ihm liegt die Vorstellung eines durchsichtigen, jedoch unüberwindbar glatten Berges zugrunde.
In germanischen Quellen nannte man das Paradies oder den Aufenthaltsort der Toten, der Seligen, vielfach G. Im Nordischen dachten man sich den Himmel als G. und die Wolken als das Meer.
Aus der Auffassung, der G. sei das Land der Seelen, der Verstorbenen, entwickelte sich die Vorstellung, dass auf dem G. jede Art von Geistern wohnen würde: Weiße Frauen, Feen, Schwanjungfrauen, Zwerge, Wasserfrauen und auch böse Hexen. In unerreichbaren Höhen führten sie ein den Sterblichen unnahbares Leben.

Lit.: Bächtold-Stäubli, Hanns (Hrsg.): Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens, Bd 3. Berlin: de Gruyter, 1987.
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