Garten

Mhd. garto, „das Umzäunte“; abgegrenztes Stück Land, auf dem Pflanzen oder Tiere vom Menschen in Kultur genommen und somit gepflegt (kultiviert) werden. Zugleich ist der G. ein frühes Symbol der Geborgenheit und der Erquickung.
Sprachgeschichtlich beruht der G. „Eden“ als irdisches Paradies (griech. paradeison) auf dem altpersischen Begriff pairidoza mit der Bedeutung „umfriedeter G.“. An dieser Stelle leitet die Gartensymbolik zum Symbol der Insel über.
In der griechischen Mythologie ist die Rede vom G. der Hesperiden, in dem goldene Äpfel gedeihen.
In einem von Wüsten umgebenen Land wie Ägypten gehörte der G. mit seinem schatten- und früchtespendenden Baumbestand in pharaonischer Zeit zu den begehrtesten irdischen Gütern, deren Genuss man sich über den Tod hinaus sichern wollte. So wurde der das üppige Leben verkörpernde G. zum Symbol für das Weiterleben nach dem Tode.
Von der Bibel her betrachtet, ist der G. vor allem Symbol des irdischen und himmlischen Paradieses: „Dann legte Gott, der Herr, in Eden im Osten eine G. an und setze dorthin den Mensch, den er geformt hatte“ (Gen 2,8). Im Hohelied, Vers 4,13, wird die Braut als Lustgarten gepriesen.

Lit.: Fröhlich, Anne Marie (Hrsg.): Gärten – Texte aus der Weltliteratur. Zürich: Manesse Verlag, 1993.
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