Gans

Gänse (Anserinae) bilden in der biologischen Systematik der Vögel eine Unterfamilie der Entenvögel. Die Wildform besitzt eine vielseitige mythologische Bedeutung.
In Ägypten gab es die Vorstellung einer Urgans, von der das Weltenei stamme. In China gehörte die G. zu den Vermittlern zwischen Himmel und Erde. Antike Mythen verbinden die G. als Symboltier der Liebe, Fruchtbarkeit und ehelichen Treue mit Aphrodite und Hera. Die Römer schätzten die Wachsamkeit der Gänse, hatten sie doch 387 v. Chr. bei der Eroberung Roms durch die Gallier die Zerstörung des Kapitols verhindert. Dies erinnert an den Freiburger Erpel und die Bombennacht vom November 1944.
G. waren aber ebenso schuld daran, dass sich der hl. Martin seiner Bischofsernennung durch Flucht in einen Gänsestall nicht entziehen konnte, weil ihn ihr Geschnatter verriet. Zur Strafe gibt es daher angeblich am Martinstag den Gänsebraten.

Lit.: Boetticher, Hans: Gänse- und Entenvögel aus aller Welt; eine zusammenfassende Überschau über die Gänse- und Entenvögel der Erde. Leipzig: Geest & Portig, 1952.
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