Galläpfel

Diplolepis quercus-folii, im Volksmund Knoppern genannt; gelblich-braune, kugelförmige Auswüchse, wie sie sich besonders an der Unterseite von Eichenblättern finden. Sie werden dort durch den Stich der Gallwespe hervorgerufen. Die befruchteten Weibchen der Gallwespe legen im Frühjahr an den Eichenblättern ihre Eier ab, aus denen dann die kleinen fußlosen Larven (im Volksmund „Würmchen“) schlüpfen. Die fertige Gallwespe verlässt die G. im November oder Dezember.
Wegen ihres Gehalts an Gärstoffen wurden sie in der Vergangenheit in der Färberei benutzt. Im Zauberglauben gelten sie als Schutzmittel gegen Feuer und Blitzschlag und werden daher zum Schutz in Bauernhäusern an den Küchenbalken aufgehängt, da G. im deutschen Volksglauben schon seit alters her als Witterungsorakel dienten. Sie werden aber auch als unheilvolle Gebilde angesehen, in denen der leibhaftige Teufel hause.

Lit.: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens. Bd. 3. Berlin: Walther de Gruyter, 1987.
Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.