Galeotti, Maurizio/Martius

* Um 1427 Narni/Umbrien; † 1497; italienischer Humanist, Arzt und Astronom.
G. studierte in Padua und Ferrara Medizin, wo er mit dem Gelehrten Janus Pannonius eine lebenslange Freundschaft schloss. Auf dessen Einladung kam er schließlich 1461 nach Ungarn und wurde dort Anhänger von Janus‘ Onkel, Bischof Johann Vitez. Später unterrichtete er in Padua und Bologna. 1465 ging er erneut nach Ungarn, wo er sein medizinisches Werk De homine libri duo verfasste. G. wirkte als Lehrer an der Universitas Istropolitana in Pressburg und verließ Ungarn etwa zur Zeit der Verschwörung gegen Matthias Corvinus (1471-1472), dessen erster Bibliothekar und Chronist er war. In Venedig wurde er von der Inquisition aufgrund seines Werkes De incognitis vulgo festgesetzt, kam aber 1478 dank der Vermittlung von Lorenzo de’ Medici wieder frei. Seine Schriften enthielten neue Gedanken, insbesondere über Astronomie, ein Gebiet, auf dem er manchmal als Vorläufer von Nikolaus Kopernikus bezeichnet wird.

Lit.: Galeotto Marzio e l’umanesimo italiano ed europeo. Atti del III Convegno di studio. Narni, 8-11 novembre 1975; Vasoli, Cesare: Note su Galeotto Marzio, in: Acta Litteraria Academiae Scientiarium Hungaricae 19, 1-2 (1977), S. 51-69; in ders., La cultura delle corti. Bologna: Capelli, 1980, S. 38-63.
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