Gaia

Oder Ge, auch Gäa, ist in der griechischen Mythologie die personifizierte Erde und eine der ersten Gottheiten. Der Name ist indogermanischen Ursprungs und bedeutet möglicherweise Gebärerin. Ihre Entsprechung in der römischen Mythologie ist Tellus.
In der Theogonie Hesiods entspringt Gaia als eine der ersten Gottheiten dem Chaos. Ihre Geschwister sind Tartaros, Eros, Erebos und Nyx. Ohne Befruchtung gebiert sie Uranos, Aurea und Pontos.

In Homers Odyssee bringt G. den Riesen Tityos hervor.
Die Bedeutung der G. in der Mythologie wie im Kult liegt bei den Griechen hauptsächlich in ihrer Vorstellung der Erde begründet. Daraus leitet sich sowohl die Hauptbedeutung von G. als Muttergottheit ab, die alles Lebende hervorbringt und ernährt, als auch die einer Todesgottheit, die den Menschen nach dessen Tod in ihren Schoß aufnimmt.
Zudem wurde G. als Rachegottheit und Orakelgottheit aufgefasst.
Anfang der 1970er Jahre entwickelte James Lovelock in Zusammenarbeit mit der Evolutionsbiologin Lynn Margulis die Gaia-Hypothese, der zufolge die Erde ein sich selbst regulierendes System ist, das aus der Gesamtheit all ihrer Lebewesen und der Geosphäre (Erdkruste, Ozeane, Atmosphäre) besteht.

Lit.: Mutter Erde. Ein Versuch über Volksreligion. Leipzig 1905, 3., erw. Aufl. 1925, Nachdr. Stuttgart 1973; Lovelock, James E.: Das Gaia-Prinzip, die Biographie unseres Planeten. Zürich: Artemis & Winkler, 1991.

Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.