Gaffarel, Jacques

(Gaffarellus, Iacobus, * 1601 Mane, Provence; 1681 Sigonce/Frankr.), Theologe, Orientalist und Okkultist. G. beschäftigte sich von Jugend an mit allem Außergewöhnlichen. So studierte er Griechisch, Hebräisch und Persisch, vertiefte sich in die jüdische Kabbala, die Alchemie und die Magie. Nach ausgedehnten Reisen wurde er Bibliothekar des Kardinals Richelieu, der ihn beauftragte, in Italien, vielleicht auch in Griechenland und Kleinasien, orientalische Handschriften zu sammeln.1629 veröffentlichte G. seine „Curiositez inouyes“, ein Werk über Talismane und Astrologie, das verschiedene Auflagen und Übersetzungen erfuhr. Unter seinen übrigen Büchern sind die Cabalae mysteria (1625), Dies Domini (1629) und der Index Codicum MSS (1651) zu nennen.
G. war Anhänger der Lehre, man könne die einzelnen Sterne durch Linien verbinden und auf diese Weise hebräische Buchstaben erhalten, die, entsprechend interpretiert, die Zukunft weissagten.

Lit.: Biedermann, Hans: Handlexikon der magischen Künste. Graz: ADEVA, 1968; Wissende, Eingeweihte und Verschwiegene. Esoterik im Abendland. Zentralbibliothek Zürich, 1986.
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