Felsbilder

Oberbegriff für alle auf festem, d.h. „gewachsenem“ Fels von Menschen dargestellten Abbildungen oder Zeichen. F. sind Forschungsgegenstand von Archäologie und Ethnologie. Die ältesten F. wurden von Cro-Magnon-Menschen vor etwa 35.000 Jahren in südfranzösischen Höhlen gefertigt.
Bei Felsmalerei handelt es sich, im Gegensatz zur Höhlenmalerei, um Malereien nur mit Farbe und ohne zusätzliche Eintiefungen auf im Freien liegende Felsen. Prominente Beispiele sind jene in der spanischen Levante. Ähnlich umfangreich sind F. der Sahara, z.B. in der Gebirgskette Tassili n’Ajjer im Süden Algeriens. F. sind auch aus Teilen Südasiens, aus Indonesien, Neuguinea sowie von anderen ozeanischen Inselgruppen bekannt. In den Darstellungen vor allem West-Neuguineas werden Herren der Tiere und Fische und Ahnengeister gesehen.
Die F. stellen vielfach wertvolle Urkunden über magisch-religiöse Vorstellungen vor Einführung der Schrift dar. Es gibt sie in allen bewohnten Erdteilen, teilweise noch bis in die Gegenwart. Ihre Deutung Jagdzauber, Bildzauber, Darstellung von Gottheiten, Verewigung von Ritualen usw. ist vielfach umstritten.

Lit.: Anati, Emmanuel: Höhlenmalerei. Die Bilderwelt der prähistorischen Felskunst. Zürich: Benziger, 1997; Kauer, Wolfgang: Felsbilder der Ostalpen. Das Erbe der Mondfrau. Interpretationen mit ca. 170 Abbildungen in Farbe. Salzburg: Anton Pustet, 2017.
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