Experimentelle Neurose

Von I.P. Pawlow eingeführte Bezeichnung für die Auslösung pathologischer Erscheinungen durch Anwendung bedingter Reflexe. Die gleichzeitige Anwendung bedingter Reize mit entgegengesetzter Bedeutung oder die Überforderung des Zentralnervensystems durch bedingtreflektorische Experimente führte bei seinen Versuchshunden zu schweren Verhaltensstörungen (Erregungszustände, Depressionen u.a.).
Solche Reaktionen werden erzeugt, indem die Versuchstiere vor für sie unlösbare Aufgaben gestellt werden, denen sie sich nicht entziehen können.
Auch im menschlichen Selbstversuch induzierte Neurosen (> Staudenmaier, Ludwig) können als experimentell bezeichnet werden.

Lit.: Staudenmaier, Ludwig: Die Magie als experimentelle Naturwissenschaft. Graz: Akad. Verlagsges. 1982; Zimbardo, P.G./Gerrig, R.J.: Psychologie. München: Pearson, 2004.
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