Exkremente

(Lat. excrementum, Ausscheidung), allgemeine Bezeichnung für Produkte der Exkretion aus dem Harntrakt (Urin) und der Defäkation aus dem Magen-Darm-Trakt (Kot). In der Natur düngen E. den Boden. Vogelkot von fischfressenden Vögeln wird als Guano abgebaut und als phosphatreicher „Naturdünger“ eingesetzt.
E. tragen auch zur Verbreitung von Pflanzen bei, da unverdaute Pflanzensamen von Tieren an verschiedenen Stellen ihres Habitats ausgeschieden werden. Ebenso ernähren E. Insekten und andere Tiere, die teils ihren Nachwuchs darin aufwachsen lassen. Viele Tiere verwenden E. zum Erkennen von Befindlichkeiten der Artgenossen, der Fruchtbarkeit von Geschlechtspartnern oder zum Markieren von Reviergrenzen.
In der Medizin spielen E. eine Rolle in der Diagnostik. In der Archäologie können durch die Analyse der Inhalte prähistorischer Abortgruben Rückschlüsse auf die Kultur oder die Umweltbedingungen einer bestimmten Zeit gezogen werden.
Bei Naturvölkern wurden verschiedene E. im Rahmen ritueller Handlungen verwendet.
Eine lustbetonte Beschäftigung mit E. wird schließlich – sofern nicht eine andere zugrunde liegende Störung, wie z.B. eine Demenz, vorliegt – als Exkrementophilie bezeichnet.
Paranormologisch gelten E. als besonders krafthaltig und werden daher häufig im Zauber verwendet, wird doch das gesamte Gebiet des unheimlich Kraftgeladenen vielfach mit dem Fluch kultischer Unreinheit belegt. Andererseits wird der Abort als Sammelplatz unheimlicher Kräfte zu einer Lieblingsstätte von Geistern und bei Chinesen und Japanern sogar mit eigenen Schutzgottheiten bedacht.

Lit.: Bertholet, Alfred: Wörterbuch der Religionen. Stuttgart: Kröner, 1985; Werner, Florian: Dunkle Materie: die Geschichte der Scheiße. München: Nagel & Kimche, 2001.
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